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Trauer um Sigrid Brenner

Unser OK-Mitglied Sigrid Brenner ist ihrer schweren Krankheit erlegen. Wir gedenken ihrer in Trauer und Dankbarkeit für alles, was sie für das Deutsche Reanimationsregister getan hat. Ruhe in Frieden, Sigrid

 

Bad Boll

Bad Boller Reanimations- und Notfallgespräche

Im Jahr 2019 erlitten knapp 52.000 PatientInnen außerhalb eines Krankenhauses einen Herz-Kreislauf-Stillstand und mussten vom Rettungsdienst reanimiert werden. Trotz gesteigerter Aufnahmerate ist festzustellen, dass sich die Entlassrate nicht verbessert hat (vgl. Außerklinischer Jahresbericht 2019).

Um  eine Verbesserung der Überlebensrate nach präklinischem Herz-Kreislauf-Stillstand zu erreichen und das System der Versorgung von Reanimationspatienten zu optimieren,  veranstaltete das Deutsche Reanimationsregister der Deutschen Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI) gemeinsam mit dem Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA) und dem Deutschen Rat für Wiederbelebung (German Resuscitation Council, GRC) im Jahr 2014 die ersten "Bad Boller Reanimationsgespräche").
 


Seitdem finden sich jedes Jahr über 50 ExpertInnen aus unterschiedlichsten medizinischen Fachgebieten, der PatientenInnenversorgung, aus den Hilfsorganisationen, Krankenkassen, der Politik und wirtschaftlichen Interessengruppen zusammen. Diese arbeiten gemeinsam, um sinnvolle Maßnahmen zur Verbesserung der Reanimationsversorgung in Deutschland zu entwickeln, zu optimieren und deren Umsetzung zu gewährleisten. Weiterhin werden Themen rund um den Herz-Kreislauf-Stillstand in den Fokus der Öffentlichkeit gerückt.

Die Bad Boller Reanimations- und Notfallgespräche sind zu einem etablierten Think Tank geworden. Die dort erdachten Konzepte finden bundesweit Anklang und werden in unzähligen Initiativen und Projekten mit Leben gefüllt. So wurden unter anderem im Jahr 2014 die "10 Thesen für 10.000 Leben" formuliert, die ein breites mediales Echo und Anklang in der Fachöffentlichkeit gefunden haben:

 

 

1. 70.000 Todesfälle nach erfolgloser Wiederbelebung sind inakzeptabel: Der Kampf dagegen ist eine gesamtgesellschaftliche und hoheitliche Aufgabe.
 
2. Leben retten ist cool: Die Wiederbelebung durch Laien muss eine Selbstverständlichkeit sein.

3. Jeder kann ein Leben retten: Um das therapiefreie Intervall zu verkürzen, müssen alle Altersgruppen und Gesellschaftsschichten für die Laienreanimation aktiviert werden.


4. Wiederbelebung ist kinderleicht: Wiederbelebung ist einfach zu erlernen und muss bereits im Schulalter trainiert werden.

5. Nur was wir messen, können wir verbessern: Alle Teilschritte der Wiederbelebung müssen einem umfassenden Qualitätsmanagement unterliegen.

6. Ohne Daten kein messbarer Fortschritt: Jede Wiederbelebung muss im Deutschen Reanimationsregister erfasst werden.

7. Der Herz-Kreislaufstillstand ist ein eigenständiges Krankheitsbild: Es müssen evidenzbasierte Postreanimationsstandards etabliert werden.

8. Die spezialisierte Krankenhausbehandlung nach erfolgreicher Wiederbelebung ist überlebenswichtig: Diese Patienten müssen in spezialisierten Krankenhäusern (Cardiac Arrest Center) behandelt werden.

9. Die Rettungsleitstelle kann den Ausgang der Wiederbelebung entscheidend verbessern: Die telefonische Anleitung zur Wiederbelebung muss flächendeckend verfügbar sein.

10. Regelmäßiges Training verbessert die Qualität der Reanimation: Ein interprofessionelles, interdisziplinäres Teamtraining in zertifizierten Kursen muss gewährleistet werden.
 
Um dem interdisziplinären Gedanken der Reanimationsbehandlung gerecht zu werden und um auf aktuelle Veränderungen in der Versorgungslandschaft zu reagieren, wird das jährliche ExpertInnentreffen seit 2019 unter der Bezeichnung „Bad Boller Reanimations- und Notfallgespräche“ weitergeführt.
 
Veranstalter sind seitdem die Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin e.V. (DGAI), der Berufsverband Deutscher Anästhesisten e.V. (BDA) und das Deutsche Reanimationsregister.

 

 

Die Bad Boller Reanimations- und Notfallgespräche 2022

 

Auch im Jahr 2022 mussten die Bad Boller Reanimations- und Notfallgespräche am 02. Februar erneut digital stattfinden, mit Vorträgen von führenden ExpertInnen und Kleingruppendiskussionen konnte das Format jedoch realitätsnah umgesetzt werden.

Die anwesenden ExpertInnen diskutierten in diesem Jahr die "10 Thesen für 10.000 Leben", welche im Laufe der nächsten Reanimations- und Notfallgespräche aktualisiert werden sollen. Es wurde betrachtet inwieweit diese Thesen erfolgreich umgesetzt wurden und ob diese der Zeit angepasst werden sollen.